Ermüdet der Klimawandel endlich die Leserschaft?

Klima und Klimawandel

Ermüdet der Klimawandel endlich die Leserschaft?

Die Existenz eines menschengemachten Klimawandels leugnen heute nur noch Dummköpfe, Provokateure und Günstlinge.“ Dies schreibt Linus Schöpfer in einem Artikel im Tages Anzeiger vom 30. Mai 2017: „Wie sagt man dem Kollaps? Klimawandel klingt so harmlos. Wir brauchen einen neuen Begriff für das, was passiert“. Der Autor lässt offen, wen genau er mit „wir“ meint. Offensichtlich ist für ihn und die ganze vernünftige Welt klar: Die Temperaturen steigen, die Gletscher schmelzen, die Inseln versinken und die Politiker können das Klima retten. Leider ist die „wissende Mehrheit“ zu apathisch, als dass sie handeln würde. Sie muss deshalb aufgerüttelt werden. Neue Begriffe, die dem offenbar unausweichlichen „Kollaps“ neue Kraft verleihen, sollen helfen. Bis auch diese am Wohlstand, am Wachstum und an der Betriebsamkeit der Gesellschaft abstumpfen.

Ist eigentlich alles Klima oder was? Was wäre gelöst, wenn sich das Klima nicht verändern täte? Wenn die Temperatur immer schön dem Durchschnittswert einer willkürlich ausgewählten 30-Jahresperiode folgen würde? Könnten wir dann fröhlich, zufrieden und zuversichtlich leben?

Die mediale Einigkeit über die apokalyptischen Folgen des Klimawandels und die Intoleranz gegenüber Fragen muss stutzig machen: Kann ich denn nur noch wählen, ob ich mich bei den Dummköpfen, den Provokateuren oder den Günstlingen einreihen will? Ist die Apathie der Mehrheit der Leute heute schon so gross, dass eine differenzierte Betrachtung von Fakten und eine vernünftige Diskussion nicht mehr möglich sind?

Die aktuelle Hysterie um den Klimawandel, mit all ihren erschreckend kurzsichtigen politischen Entscheiden, erinnert stark an das Waldsterben in Europa: Zuerst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch. Das wollte natürlich niemand. Die Gesellschaft butterte viele Millionen Franken in Forschung und Wald. Nur noch für das Waldsterben gab es Geld. Also holte man es sich dort. Weil dann der Wald nicht innert nützlicher Frist gestorben ist, und auch heute noch keine richtigen Anstalten dazu macht, sind Volk und Politiker erlahmt. Das Waldsterben wurde ersetzt durch den Klimawandel. Dieser ist viel besser für eine Angstmacherei geeignet als der Wald. Wetter erleben wir alle Tage. Wetter macht global Kapriolen (Rekorde) und die Statistik (das Klima) versteht sowieso niemand, ausser denen die die entsprechende Statistik konstruiert haben. Wie beim Waldsterben will niemand, dass der Eisbär ausstirbt, dass Bangladesch ertrinkt, alle Berge einstürzen und die Schweiz zur Wüste werden. Solchen Schlagzeilen unter dem Stichwort Klimawandel ordnen wir jede Vernunft unter und schalten das Denken aus: Die Bomben, die Flüchtlinge, das Wachstum, die Überbauungen, der Verkehr, die verschandelte Landschaft, alles spielt keine Rolle. Hauptsache, die imaginäre Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich höchstens um 2° Celsius. Gelder gibt es heute für Forschungen im Bereich Klimawandel. Forschende brauchen das Geld. Also halten sie so lange am drohenden Klima-Kollaps fest, wie es geht.

Zweifellos verändert der Mensch die Erde. Aber irgendwie wird sich diese Evolution, dieses Streben nach Macht und Einfluss auch mit neuesten Techniken wieder einmal nach den Möglichkeiten der Erde richten müssen. Die Erde wird es richten, so wie sie es schon früher (ohne Menschen) getan hat. Ein Besuch im Schleswig-Holsteinischen Eiszeitmuseum in Lütjenburg D (www.eiszeitmuseum.de) lohnt sich. Die Ausstellungsmacher sind überzeugt, dass die letzte Eiszeit noch nicht vorbei ist.

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Eiszeitmuseum, Lütjenburg D, 5.10.2014, P1010800